Herausgegeben von Sarah Binder, Sarah Kanawin, Simon Sailer & Florian Wagner
Auch als E-Book in allen einschlägigen Stores erhältlich (Epub / Mobipocket, 11,99 €).
Seit es Film gibt, gibt es Tanzfilme. Zwischen dem tanzenden Licht und der Bewegung menschlicher Körper besteht eine ambivalente Verwandtschaft. Zwei gegensätzliche Erkenntnisweisen begegnen einander: der geometrisierende Blick und die Unmittelbarkeit körperlicher Erfahrung.
Ob in Quentin Tarantinos »Pulp Fiction«, Jean-Luc Godards »Bande à part« oder Lars von Triers »Dancer in the Dark«, in »Flashdance«, der »Step Up«-Reihe oder den amerikanischen Klassikern, überall lassen sich Einstiegspunkte zu Fragen finden, die das Feld der Tanzwissenschaft sprengen und zum Kern der Gesellschaft vordringen.
Mit Beiträgen von Ladina Bucher, Desiree Beil, Anne Marie Faisst, Claudia Freiberger, Bernhard Frena, Simon Gansinger, Marlene Gallner, Nitya Koch, Sarah Kanawin, Andreas Köhneman, Loïc Kurzweil, Jasmin Rückert, Simon Sailer, Tobias Stadler, Alina Tretinjak, Florian Wagner, Lisanne Wiegand und Judith Wiemers.
Die HerausgeberInnen Sarah Binder, Sarah Kanawin, Simon Sailer und Florian Wagner sind literarisch, wissenschaftlich, politisch und künstlerisch tätig. 2012 gründeten sie den Verein zur Förderung Kritischer Theater-, Film- und Medienwissenschaft (KritTFM). In ihrer gemeinsamen Arbeit hinterfragen sie Kunst und Wissenschaft in Bezug auf Gesellschaft.
Inhalt:
VORWORT – Binder, Kanawin, Sailer & Wagner
CHOREOGRAFIE DES ANTISEMITISMUS – Über Entwicklung und Funktion antisemitischer Gestik im Spielfilm – Marlene Gallner
FLAMENCOTANZ IM SPIELFILM – Ladina Bucher
DIE GEWALTVERHÄLTNISSE UND DER TANZ IN »SATURDAY NIGHT FEVER«, »FLASHDANCE« UND »FOOTLOOSE« – Florian Wagner
WE’RE ALL IN THIS TOGETHER – Konfliktaustragung durch Tanz im Musicalfilm von »West Side Story« zu »Smash« – Lisanne Wiegand
CREWS AND COMPETITION – Die Bedeutung des Tanzes in den »Step Up«-Filmen – Andreas Köhneman
ZUR FUNKTION VON TRAININGSMONTAGEN IN TANZFILMEN – Anne Marie Faisst
INTIME BEWEGUNGEN – Zum Zusammenhang von Tanz und Gewalt in den Filmen von Quentin Tarantino – Simon Gansinger
PAARUNGSTANZ 2.0 – Über die Verbindung von Tanzszenen und alternativer Wirklichkeitswahrnehmung – Claudia Freiberger
THE WHITEST CHARLESTON MILK SHAKE – Weltweites Tanzfieber, globale Einheiten und cultural appropriation – Tobias Stadler
HEIMLICHE TÄNZER – Tanz und Tabubrüche in »Shall we ダンス« und »Shall we Dance« Jasmin Rückert
DEVDAS VERSUS DEVDAS – Über Tanzdarstellung im indischen Kino – Alina Tretinjak
CAUGHT IN THE RAIN – Mimesis und Naturbeschwichtigung in Rogers und Astaires »Top Hat« – Simon Sailer
TANZ UND REICHTUM IM AMERIKANISCHEN FILMMUSICAL – Nitya Koch
»ICH WOLLT’ ICH WÄR’ CLARK GABLE« – Amerikanischer Tanz im deutschen Musikfilm der 1930er Jahre – Judith Wiemers
AMBIVALENZ DER BEGEGNUNG – Tanz als Übertritt in eine andere Welt – Désirée Beil
WIDERSTAND BEWEGTER KÖRPER – Der Tanz als hysterisches Element im Film – Bernhard Frena
DIE MASCHINE GIBT DEN TAKT VOR – Überlegungen zum Verhältnis von Maschine und Individuum in den Filmen »Modern Times« (1936) und »Dancer in the Dark« (2000) – Loïc Kurzweil
TANZ ZWISCHEN DEN ZEITEN – Wenn Marlene Dietrich David Bowie tanzen lässt – Sarah Kanawin
Euch erwarten vertiefende Texte über Macht- und Gewaltstrukturen, Realitätskritik, Körperlichkeit und Sehnsucht nach dem Utopischen in Tanzfilmen. Von Saturday Night Fever, Footlose zu West-Side-Story und den Step-up-Filmen, weiter zu Flamenco-Sequenzen bis zum indischen Tanzkino und vieles mehr.
Carmela Migliozzi / Progress